Fotothyristor
Bei einem Fotothyristor handelt es sich um einen Thyristor, der durch die Erzeugung freier Ladungsträger am p-n-Übergang mittels Lichteinfalls gezündet werden kann.
Ein Fotothyristor verfügt entweder über ein Fenster im Gehäuse durch das der Lichteinfall erfolgt, oder das Licht wird durch eine Lichtleitfaser von der Lichtquelle (z. B. einer LED) direkt eingebracht.
Im Gegensatz zu einem regulären Thyristor, wird ein Fotothyristor nicht über einen elektrischen Impuls, sondern durch die Erzeugung freier Ladungsträger gezündet. Diese Zündung erfolgt über inneren fotoelektrischen Effekt (siehe auch Fotohalbleiter).
Ebenso wie Thyristoren haben Fotothyristoren häufig noch einen Steueranschluss, der sich am kathoden-seitigen p-Gebiet befindet. Dieser ist über einen Widerstand mit der Kathode verbunden. Der Steueranschluss dient zu Einstellung der Lichtempfindlichkeit und wird im Normalfall nicht zur Zündung verwendet.
Fotothyristoren haben den Vorteil, dass ihre Zündung ohne galvanische Verbindungen zum Lastkreis erfolgt. Das ermöglicht den Aufbau von netzgetrennten Steuerkreisen ohne Transformatoren. Mit Lichtwellenleiter-Kabeln (LWL) können beliebig hohe Spannungsdifferenzen überwunden werden. Aus diesem Grund werden Fotothyristoren bei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ) eingesetzt.
Fotothyristoren können auch für den Aufbau von Optokopplern verwendet werden. Dies ist dann ohne nachfolgende Schaltverstärker möglich. Der Thyristorlaststrom kann unmittelbar auch größere Relais oder netzgespeiste Lasten schalten. Meist sind diese Optokoppler mit Triacs ausgeführt und können daher direkt die Netzwechselspannung schalten.