Marktübersicht EMS-Dienstleister
Rangliste der EMS-Dienstleister aus DACH-Region
30.04.2025 – EMS-Dienstleister agieren heute nicht mehr ausschließlich als verlängerte Werkbank der OEMs. Vielmehr übernehmen sie zunehmend strategische Funktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zu Logistik, Service und Digitalisierung.
Rang | EMS-Dienstleister | Umsatz (Jahr) | Mitarbeiter | Hauptniederlassung | Informationen |
1 | Diehl AKO Stiftung & Co. | 3,9 Mrd. EUR (2023) | 16.779 | Nürnberg (DE) | Teil der Diehl-Gruppe, EMS im Bereich Energiemanagement und Automatisierung. |
2 | Zollner Elektronik AG | 2,1 Mrd. EUR (2022) | 13.000 | Zandt (DE) | Größter EMS Europas, breit diversifiziert (Industrie, MedTech, Automotive). |
3 | KATEK SE Group | 784 Mio. EUR (2023) | 3.700 | München (DE) | Börsennotiert, stark in Smart Energy, E-Mobility und Medizintechnik. |
4 | Enics AG (seit 10/2022 Teil der GPV Group) | 543 Mio. EUR (2018) | 3.700 | Zürich (CH) | Seit Fusion mit GPV Teil eines großen europäischen EMS-Players. |
5 | TQ-Group | 517 Mio. EUR (2023) | 2.200 | Seefeld (DE) | Kombination aus EMS & Eigenprodukten, stark in Luftfahrt & Medizin. |
6 | Melecs EWS GmbH | 513,3 Mio. EUR (2023) | 1.900 | Siegendorf (AT) | Größter österreichischer EMS, Fokus auf Automotive & Industrie. |
7 | RAFI GmbH & Co. KG | 456,1 Mio EUR (2022) | 2.005 | Berg/Ravensburg (DE) | Spezialist für HMI-Systeme und E²MS-Leistungen mit hoher Fertigungstiefe. |
8 | BMK Group GmbH & Co. KG | 344 Mio EUR (2023) | 1.750 | Augsburg (DE) | Spezialisiert auf After-Sales, Prototyping und komplexe Baugruppen. |
9 | Schweizer Electronic AG | 139,4 Mio. EUR | 590 | Schramberg (DE) | Kombination aus EMS und Leiterplattenfertigung. |
10 | Prettl Produktions Holding GmbH | 7,8 Mio EUR (2021) | 9.500, Prettl Group, weltweit | Pfullingen (DE) | Teil der Prettl-Gruppe, Fokus auf Automotive & Energie. |

Aktuelle Trends für EMS-Dienstleister: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz
Die Rolle von EMS-Dienstleistern (Electronics Manufacturing Services) im deutschsprachigen Raum wird immer wichtiger – nicht nur in der reinen Elektronikfertigung, sondern auch als strategischer Partner entlang der Wertschöpfungskette. Der steigende internationale Wettbewerbsdruck, zunehmende Lieferengpässe und sich wandelnde Kundenanforderungen verlangen nach effizienten, flexiblen und digitalen Lösungen.
Ein zentrales Thema für EMS-Dienstleister ist die digitale Transformation. Moderne ERP-Systeme, cloudbasierte Plattformen und vernetzte Fertigungsprozesse ermöglichen eine durchgängige Datentransparenz – von der Bestandsverwaltung über die Angebotserstellung bis hin zur Anbindung an OEM-Systeme. So können EMS-Unternehmen ihre Reaktionsfähigkeit steigern und Kunden in Echtzeit mit relevanten Informationen versorgen.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Fertigung und Beschaffung. KI-basierte Tools unterstützen EMS-Dienstleister beim automatisierten Abgleich von Stücklisten (BOM), bei der Bedarfsprognose und bei der Validierung von Bauteilspezifikationen. Diese Technologien sorgen für präzisere Prozesse, kürzere Durchlaufzeiten und geringere Fehlerrisiken – gerade im Umgang mit kritischen Komponenten oder in der Prototypenfertigung.
Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt für EMS-Dienstleister zunehmend an Bedeutung. Kunden und Gesetzgeber fordern mehr Transparenz entlang der Lieferkette, ökologische Verantwortung und Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks. Wer heute bereits auf energieeffiziente Produktion, Materialrückverfolgbarkeit und digitale Umweltberichterstattung setzt, verschafft sich klare Wettbewerbsvorteile.
EMS-Dienstleister, die in Digitalisierung, KI und nachhaltige Prozesse investieren, verbessern nicht nur ihre operative Effizienz – sie positionieren sich gleichzeitig als attraktive Partner für anspruchsvolle OEMs. In einem dynamischen und technologiegetriebenen Marktumfeld wird so die Grundlage für langfristiges Wachstum geschaffen.