Enthüllung einer Bauteilfälschung: Das Verfahren von SafeLab mit Decapping-Technologie und digitaler Mikroskopie zur Identifizierung gefälschter Halbleiter
Für eine gründliche Originalitätsprüfung von Halbleiterbauteilen stellt das Decapping-Verfahren ein essenzielles Werkzeug dar. Visuelle Inspektionen können im Vorfeld zwar Hinweise auf mögliche Fälschungen geben, doch erst das Öffnen des Gehäuses ermöglicht die sichere Überprüfung, ob der richtige Die (Chip) darin sitzt.
Der freigelegte Die wird mittels hochauflösender Digitalmikroskopie präzise inspiziert. Dabei ist ein Referenzmuster, das sogenannte Golden Sample, für den Vergleich erforderlich, das eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zum Hersteller gewährleistet. Anders als oft angenommen, ist dies bei von Kunden bereitgestellten Referenzmustern nicht immer gegeben.
Dass dies bei Referenzmustern, die vom Kunden bereitgestellt werden, nicht immer der Fall ist, zeigte sich kürzlich beim Auftrag eines Sachverständigenbüros. Hier wurde von dessen Auftraggeber die Analyse mehrerer Bauteile mit verschiedenen Datecodes vom Typ SN65HVD72 gefordert. Zusätzlich wurde vom Elektronikfertiger, dem sogenannten EMS-Dienstleister, ein Bauteil aus der laufenden Fertigung entnommen und als Referenz zur Verfügung gestellt.
Bei der Analyse der Bauteile stellten die SafeLab Experten dann fest, dass es sich bei allen vier Datecodes um gefälschte elektronische Bauteile handelte, da typisch zu erwartenden Merkmalen auf allen untersuchten Dies fehlten. Auch das vermeintliche Referenzbauteil (Bild 2) konnte nach Abgleich durch die SafeLab mit ihrer Referenz-Datenbank als Fälschung identifiziert werden.
Diese, vom Fertigungsdienstleister (EMS-Dienstleister) beschafften und als Originale eingestuften elektronischen Bauteile, wurden allerdings bereits in der laufenden Produktion von Baugruppen verarbeitet. Erst die Untersuchung durch die SafeLab deckte die Fälschung auf, wodurch weitere wirtschaftliche Schäden durch einen sofortigen Produktionsstopp vermieden werden konnten.
Quelle: Fallstudie von SafeLab GmbH